Haager Elektromobilitätstag 2018
Der Oktober zeigte sich noch ein letztes Mal von seiner besten Seite, als Hans Urban im Rahmen der Geschichtstage des Landkreises Mühldorf mit Unterstützung der Kraftwerke Haag und des Marktes Haag zum Haager Elektromobilitätstag 2018 eingeladen hatte.
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Los ging es um 9:00 in Soyen, wo man sich zur gemeinsamen Besichtigung des Wasserkraftwerkes der Haager Kraftwerke in Vorderleiten getroffen hatte. Etwa 40 Interessenten ließen sich von Andreas Öfele und Lenz Wieser von den Haager Kraftwerken Geschichte und Technik dieses einzigartigen Denkmals der ländlichen Elektrifizierung erläutern. Neben den E-Auto-Fahrern des Rosenheimer Solar-Vereins waren auch Soyens Bürgermeister Karl Fischberger und auch Soyener Bürger mit von der Partie, die bisher teilweise gar nicht gewusst hatten, welche interessanten Anlagen hier zwischen Soyen und dem Inn im Boden schlummern. Den eindrucksvollen Abschluss dieser Besichtigung bildete das Anfahren der Turbinen im Maschinenhaus, wo man die Energie des Wassers buchstäblich unter den Füßen spüren konnte.
Nachdem sich die E-Auto-Fahrer bei einem gemeinsamen Mittagessen gestärkt hatten, ging es zum eigentlichen Hauptteil der Veranstaltung: Zusammen mit Bürgermeisterin Sissi Schätz und Dr. Ulrich Schwarz von den Haager Kraftwerken begrüßte Hans Urban die zahlreichen Interessenten am Haager Marktplatz. Im Verlauf des Nachmittags informierten sich hier etwa 200 bis 250 Bürger über die zahlreich vorhandenen Typen von E–Autos von Twizzy bis Tesla. Die jeweiligen Besitzer, erkennbar an ihren gelben Kappen, gaben bereitwillig Auskunft über Reichweiten, Lademöglichkeiten und Praxistauglichkeit Ihrer Fahrzeuge. Mit dabei war auch die Autohäuser „Zum Huber“ und Gruber aus Wasserburg, die ihre neuesten Modelle vorstellten.
Hans Urban moderierte zwischendurch die ein oder andere Informationsrunde und ließ dabei verschiedene Stimmen zu Wort kommen. Er appellierte aber auch eindringlich an alle, sich wesentlich stärker als bisher mit Erneuerbaren Energie und Elektromobilität auseinanderzusetzen, denn ein „Weiter so“ ist nach der einhelligen Meinung der allermeisten Wissenschaftler im Hinblick auf das Weltklima nicht möglich! Hier kann das E-Auto in Zukunft ein Baustein, aber auch nicht die Lösung jedes Problems sein, so Urban. Vielmehr müssen ÖPNV, Fahrrad und E-Bike gerade in den Städten den Individualverkehr wesentlich stärker ablösen. Dazu passte natürlich das Informationsangebot von Bike-Service Gruber und vom Tourismusverband Inn-Salzach. Für die Bürger wurden sogar geführte e-Bike-Touren angeboten.
Weitere Angebote vor Ort waren der Informationsstand der Haager Kraftwerke, von denen man seit 2018 die eigene Solaranlage auf das eigene Hausdach bauen lassen kann. Stärken konnte man sich bei Kaffee und Kuchen und einer thematisch passenden Tonbildschau zur Elektrifizierung Haags vom Fotoclub Haag im Bauernmarkt. Doch damit nicht genug: Interessierte konnten mit einem E-Auto-Shuttle erste Fahr-Erfahrungen sammeln. Und am Ziel des Shuttle-Dienstes gab es noch ein weiteres Informationsangebot: In Winden konnte eine große 160kW PV-Anlage besichtigt werden. Christian Hengstberger von RoSolar informierte vor Ort über Technik und Wirtschaftlichkeit und mit Lenz Wieser von den KWH konnte man per Hebebühne das Dach besichtigen. Durchaus beeindruckend waren für den ein oder anderen die Daten dieser Anlage, denn sie erzeugt pro Jahr etwa 180.000 kWh. Das entspricht in etwa dem Jahresbedarf von ca. 50 Mehrpersonenhaushalten. Mit dem Jahresertrag dieser Anlage könnte man mit einem Elektroauto 22 mal pro Jahr um die Erde fahren, also jedes Jahr etwa 900.000 km. Denn das hatten die Interessenten dieses Informationsnachmittages wohl mitgenommen: Erneuerbare Energie und Elektromobilität gehören untrennbar zusammen und werden uns in ein neues Zeitalter der Energienutzung begleiten!
(Quelle: Ing.-Büro Hans Urban, Fachberatung Erneuerbare Energie & E-Mobilität, Dipl. Ing. Hans Urban, buero@urban-hans.de)