Scheinrabatte bei PV-Anlagen: Wie alte Preise Black-Week-Deals günstiger wirken lassen

In 2022 und 2023 führte die Energiekrise zu einem regelrechten Nachfrageboom bei PV-Anlagen. Die Preise waren entsprechend hoch. Inzwischen hat sich die Lage deutlich beruhigt: Die Nachfrage hat sich normalisiert und die Komponentenpreise sind spürbar gefallen. Seit dem 1. Januar 2023 gilt in Deutschland zudem 0 % Mehrwertsteuer für private PV-Anlagen. Genau hier verbirgt sich schon der erste Scheinrabatt: Die Preisreduktion aufgrund des Wegfalls der Mehrwertsteuer wird von vielen Anbietern als Förderung oder als Rabatt deklariert.

„Gerade in der Black-Week werben Anbieter mit bis zu 3000 Euro Rabatt. Allein so eine hohe Preisreduktion sollte Verbraucher stutzig machen“, so Katharina Mantaj, zuständig für die Planung und den Vertrieb von PV-Anlagen bei den Kraftwerken Haag – kurz KWH. Ein direkter Ein aktueller Preisvergleich zeigt, wie irreführend viele Rabattangebote sind:

So liegt ein aktuelles Angebot der KWH auf Basis aktueller Marktpreise für eine 10 kW Anlage mit 10 kWh Speicher (Hersteller GoodWe) bei 16.500 Euro – ganz ohne Black-Week-Rabatt. Ein um 3000 Euro reduziertes Paket eines Mitbewerbers kostet für eine 9 kW Anlage und einen 5 kWh Speicher 16.300 Euro. Trotz extrem hohem Rabatt ist die Ausstattung also deutlich schwächer. „Der Vergleich zeigt deutlich: Echte Preise schlagen jede Rabattaktion – weil ehrliche Kalkulation und Details zur Anlagen- und Speicherleistung mehr bringt als künstlich aufgeblähte Rabatte“, so die Expertin für PV-Anlagen.

Zudem können die KWH jedes Angebot individuell anpassen: „Kunden haben bei uns die Möglichkeit, die Hersteller der Komponenten frei zu wählen“, so Mantaj. Auch die Wirtschaftlichkeitsberechnung erfolgt auf Basis realer Daten und nicht pauschal, wie bei manchen Anbietern im Internet. „Die hohen Autarkiewerte und pauschalen Renditeversprechen im Internet sind Augenwischerei. Diese sind abhängig von sehr individuellen Faktoren wie Wechselrichterleistung, Ausrichtung und Neigung der Dachflächen, Verschattung, Wirkungsgrad der Module sowie regionalen Wetterdaten“, so Mantaj. „All das besprechen wir gemeinsam mit unseren Kunden und wählen dann die optimale Lösung.“

Im Winter reduzieren die KWH bewusst ihre Marge, um den Einstieg in Solarenergie zu erleichtern. „Unseren Rabatt sehen wir als Anreiz in einer Zeit, in der eine PV-Anlage die größte Wirkung erst in den sonnenstarken Monaten entfaltet“, erklärt Mantaj.