Dynamischer Stromtarif – profitieren Sie von Energiewende und Börsenpreisen
Strom ist ein Gut, das an der Börse gehandelt wird – so flüchtig und ungreifbar er auch erscheint. Daher schwankt der Preis kontinuierlich. Mit unserem Dynamischen Stromtarif KWH Flex können Sie günstige Preisspannen nutzen, wenn Sie ein paar Dinge bedenken. Entdecken Sie, ob der dynamische Stromtarif für Sie eine gute Option ist.
Die Vorteile
- Marktbasierte Preise: Die Strompreise werden basierend auf den Großhandelsmarktpreisen ermittelt und kontinuierlich aktualisiert. Der Strompreis folgt dem Börsenpreis.
- Mehr Transparenz und Flexibilität: Kunden erhalten einen Überblick über die Preisentwicklungen und können ihren Verbrauch entsprechend anpassen. Der Tarif lässt sich monatlich wechseln oder Kündigen.
- Optimierter Verbrauch: Durch das richtige Nutzerverhalten lassen sich günstige Zeiten aktiv nutzen, um die persönlichen Stromkosten zu senken
Die Risiken
- Schwankende Preise: Die Börsenpreise reagieren auf saisonale und geopolitische Ereignisse. Es können sich starke Schwankungen ergeben, die man im Blick behalten muss.
- Keine Obergrenze: Die Energiekrise hat gezeigt, dass Preise kurz- und mittelfristig stark ansteigen können. Da die Börse ein Handelsplatz ist, gibt es keine Obergrenze für Preissteigerungen.
- Fehlende Verbrauchsanpassung: Der dynamische Tarif gibt die Börsenpreise an die Kunden weiter. Wird der Verbrauch nicht angepasst und Strom zu hohen Börsenpreisen verbraucht, sind die Energiekosten entsprechend hoch.
Das Grundprinzip
Mehr regenerative Energieerzeugung
Durch die Energiewende und den Ausbau der regenerativen Energien ist die Zahl an Energieerzeugern deutlich gestiegen: Die Photovoltaik-Anlagen auf privaten und gewerblichen Hausdächern und weitere regenerative Quellen wie Windkraft speisen Energie ins Netz. Sie liefern die Energie allerdings nicht kontinuierlich, sondern schwankend. An Photovoltaikanlagen wird das besonders deutlich: Scheint tagsüber die Sonne, steht viel Energie zur Verfügung. In der Nacht, wenn die Sonne untergegangen ist, ist wenig Energie verfügbar.
Börsenpreis folgt Angebot und Nachfrage
Aus Börsensicht ist das Angebot über Tag groß und in der Nacht klein, was bei einer gleichbleibenden Nachfrage zu niedrigeren Preisen über Tag und höheren Preisen in der Nacht führt. In der Realität ist der Stromhandel selbstverständlich komplexer, folgt aber diesem Grundprinzip. Der dynamische Stromtarif bildet die Preisschwankungen an der Strombörse ab und macht sie für den Kunden nutzbar. In Zeiten günstiger Börsenpreise ist auch der Arbeitspreis im Stromtarif günstiger, in Zeiten höherer Börsenpreise ist er entsprechend höher.

Dynamischer Tarif verlangt dynamisches Nutzerverhalten
Um den Preisvorteil des dynamischen Tarifs zu nutzen, müssen Kunden ihr Verbrauchsverhalten anpassen: Eine intelligente Steuerung kann beispielsweise das Laufen von Haushaltsgeräten wie Waschmaschine, Spülmaschine oder Trockner sowie das Laden eines E-Autos in Zeiten des günstigen Strompreises verlegen. Betreiber von Photovoltaikanlagen kennen dieses Prinzip bereits, um den Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms zu erhöhen.
Vorsicht: Erfolgt eine solche Anpassung des eigenen Strombezugs nicht, entsteht durch den dynamischen Stromtarif kein preislicher Vorteil. Im Gegenteil könnten die Stromkosten steigen, wenn konsequent Strom zu teuren Zeiten bezogen wird. Dies gilt es vor der Entscheidung zu bedenken.
Fallbeispiel
Haushalt A | Haushalt B | |
---|---|---|
Der dynamische Tarif lohnt sich nicht. | Der dynamische Tarif kann sich lohnen. | |
Lebenssituation | Ein Paar, beide Berufstätig, sind in der Woche über Tag im Büro und nur in den Abendstunden zu Hause. Am Wochenende pflegen sie ein variantenreiches Freizeitleben und sind kaum zu Hause. | Ein Paar mit kleinen Kindern, der eine Partner ist in Elternzeit zu Hause und betreut die Kinder, der andere arbeitet so weit wie möglich im Homeoffice. Am Wochenende genießt die Familie Haus und Garten und ist überwiegend zu Hause. |
Stromverbrauch | Das Paar macht sich wenig Gedanken darüber, sondern nutzt elektrische Geräte dann, wenn es in den Tagesablauf passt. Das ist häufig in den Abendstunden, wenn der Börsenpreis hoch ist. | Die Familie ist technikaffin und hat ihr Zuhause zum Smarthome gemacht. Die Lebenssituation lässt es zu, Verbraucher wie Waschmaschine oder Trockner dann zu nutzen, wenn der Strompreis günstig ist. Durch Homeoffice und Kinderbetreuung besteht tagsüber ein hoher Strombedarf. |
Fazit | Der dynamische Stromtarif ist für das Paar teurer, weil sie vor allem bei hohen Börsenpreisen Strom verbrauchen. | Der dynamische Stromtarif ist eine attraktive Option, weil die Familie den Stromverbrauch in die günstigen Zeiten legen kann. Damit er günstiger ist, muss die Familie ihr Nutzungsverhalten allerdings auch anpassen. |
Voraussetzung Intelligentes Messsystem (Smart Meter)
Um den dynamische Stromtarif nutzen zu können, muss in dem Haushalt eine intelligente Messeinrichtung (Smart Meter) mit Smart-Meter-gateway zur Fernauslesung installiert sein. Diese erfasst den Stromverbrauch in Echtzeit und kommuniziert mit dem Netzbetreiber. Das ist die Voraussetzung für eine genaue Abrechnung der verbrauchten Strommengen zu den dynamisch angepassten Preisen.
Ohne Smart Meter ist der dynamische Stromtarif nicht nutzbar. Informationen für die Installation bietet die Bayernwerk Netz GmbH als regionaler Netzbetreiber.

Dynamischer Stromtarif : Die Hintergründe
Alte Energiewelt: Lineares System von Erzeugung und Verbrauch
Der dynamische Stromtarif ist der aktuellste Schritt in einer langfristigen Entwicklung des Strommarktes. Grundsätzlich gilt: Um das Stromnetz stabil zu halten, müssen Stromeinspeisung und Stromverbrauch ausgeglichen sein. Die verbrauchte Strommenge muss dem entsprechen, was Energieproduzenten ins Netz einspeisen. Lange Zeit wurde diese Ausgeglichenheit durch sehr klare Erzeugungs- und Abnahmestrukturen erzielt. Großkraftwerke von Energieversorgern produzierten die Energie, die dann an die eigenen Kunden geliefert wurde. Die Unternehmen wussten sehr genau, wie viel Energie sie produzieren mussten.
Liberalisierung: Ein Markt entsteht
Die Marktliberalisierung entkoppelte zu Beginn des Jahrtausends Energievertrieb und Netzbetrieb voneinander. Das Netz wurde zu einer für alle Marktteilnehmer nutzbare Infrastruktur. Stromproduzenten konnten die von ihnen erzeugte Energie flexibler anbieten, die Versorgungsunternehmen den Strom einkaufen und ihn an ihre Kunden liefern. Die Netzbetreiber sorgen dafür, dass diese Lieferung funktioniert und gleichzeitig das Netz stabil bleibt.
Energiewende: Viele dezentrale Energieerzeuger
Seit Beginn der Energiewende steigt die Zahl der Erzeuger rasant. Jede private Photovoltaikanlage ist ein Erzeuger, hinzu kommen Windparks und andere regenerative Quellen. Um den klimafreundlichen Strom voll zu nutzen, muss er verbraucht werden, wenn er entsteht. Über einen dynamischen Stromtarif dann zum günstigen Preis. Richtig eingesetzt kann der dynamische Stromtarif daher die Kosten für den einzelnen Verbraucher senken und den Ausbau der regenerativen Energien letztlich fördern.
IHR ANSPRECHPARTNER
Kundencenter
08072 / 9171-0
08072 / 9171-40
tarif@kraftwerke-haag.de
Häufige gestellte Fragen (FAQ)
Mit einem dynamischen Tarif können Sie Energiekosten sparen, wenn Sie Ihren Verbrauch auf Zeiten mit niedrigen Preisen verlagern. Zudem tragen Sie aktiv zur Energiewende bei.
Die KWH bietet Nutzern, die sich für den Tarif entscheiden, eine einmonatige Preisgarantie. Danach gibt sie den Börsenpreis weiter. Neben diesem Preis werden auch die nicht beeinflussbaren Preisbestandteile wie Entgelte, Abgaben, Umlagen und Steuern berechnet. Selbst bei einem negativen Börsenstrompreis kostet die Kilowattstunde Strom daher einige Cent. Der dynamische Stromtarif ist monatlich kündbar.
Ja, es bestehen Risiken. Zum einen ist man im dynamischen Stromtarif von der Preisentwicklung an der Strombörse abhängig. Zwar bieten sich Vorteile, wenn durch eine große Menge erneuerbarer Energien im Netz der Strompreis sinkt. Die Börse unterliegt allerdings auch saisonalen und geopolitischen Faktoren, die steigende Preise hervorrufen können. Der Ukrainekonflikt bietet ein Beispiel dafür. Ein weiteres Risiko liegt im Nutzerverhalten und ist somit beeinflussbar. Wenn man seinen Verbrauch nicht den Schwankungen des Börsenpreises anpasst, wird es teuer. Den Preis im Blick zu halten liegt in der Verantwortung der Nutzer des Tarifs-
Nein, ein digitaler Stromzähler und ein Smart Meter Gateway als fernauslesbares Kommunikationstool sind erforderlich, um den viertelstündlich variierenden Verbrauch und die Preise zu erfassen. Verfügen Sie noch nicht über ein Smart Meter (iMSys), können Sie den Einbau bei Ihrem örtlichen Messstellenbetreiber, der Bayernewerk Netz GmbH, beantragen.
Das hängt stark von Ihrem Verbrauchsverhalten ab. Wer flexibel ist und die günstigen Zeiten nutzt, kann hohe Einsparungen erzielen. Passt man das Verbrauchsverhalten nicht an, kann der dynamische Tarif auch schnell teurer sein als der herkömmliche.
In Zeiten hoher Nachfrage können die Preise steigen. Als Nutzer eines dynamischen Tarifs haben Sie jedoch die Möglichkeit, energieintensive Aktivitäten auf günstigere Zeiten zu verschieben. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Abnehmer wie Haushaltsgeräte und Ladebox entsprechend steuerbar sind. Hier können Smart-Home-Systeme helfen, die allerdings ein gewisses technisches Verständnis verlangen.
Im Dynamischen Tarif gibt die KWH den Börsenstrompreis an die Kunden weiter. Da es sich bei der Strombörse um einen Handelsplatz handelt, der Angebot und Nachfrage folgt, ist der Börsenstrompreis weder nach oben noch nach unten begrenzt. Somit ist auch der Strompreis im dynamischen Tarif nicht begrenzt.
Deutschland setzt auf die Energiewende: Mit der zunehmenden Einspeisung von Strom aus regenerativen Energien wie Wind und Sonne entstehen Schwankungen im Stromangebot. Ein dynamischer Stromtarif hilft, diese Schwankungen auszugleichen, indem Verbraucher ihren Stromverbrauch an die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien anpassen.
Ab 2025 liefert KWH in allen Stromtarife ausschließlich Ökostrom. Alle Tarife sind daher klimafreundlich. Der dynamische Stromtarif hilft darüber hinaus, die erneuerbaren Energien besser in den Markt zu integrieren, da der Strombezug in die Zeiten verlegt wird, in denen viel günstige regenerative Energie zur Verfügung steht. Generell gilt allerdings immer: Der Tarif muss zum Verbraucher passen. Und durch die reine Ökostromlieferung sind Kunden der KWH immer auf der klimafreundlichen Seite.